5 kritische Zeichen warum Sie Ihr Lasttest-Tool jetzt neu bewerten sollten

Lasttest-Tool-Konzept-Bild

© Coloures-Pic - stock.adobe.com

Früher haben Sie genau das richtige Last- und Performancetest-Tool für sich ausgesucht. Es hat alle Ihre Anforderungen an die Technik erfüllt und die Kosten passten noch ins Test-Budget.

Doch die Zeiten ändern sich. Neue Technologien wurden entwickelt und jetzt passt Ihr Tool eben nicht mehr so perfekt. Manchmal liegt es schlicht an den steigenden Kosten; oder der Umgang mit dem technischen Support wird zunehmend anstrengender; möglich ist auch, dass Sie feststellen, wie viel Ihrer kostbaren Zeit Sie mit der manuellen Ausführung von Aufgaben verbringen, die eigentlich automatisiert ablaufen sollten.

Hier sind fünf Zeichen, die Ihnen zeigen, dass die Zeit reif ist, sich für eine Alternative zu Ihrer aktuellen Lasttest-Lösung umzusehen.

#1 Software-Lizenzgebühren sind zu hoch

Vor Jahren haben Sie vielleicht ein gutes Angebot für Ihre Software-Lizenz erhalten. Doch wenn Sie jetzt Ihre Lizenz erneuern möchten, stellen Sie fest, dass sie einen zu großen Teil Ihres Budgets auffrisst und Sie nicht mehr genug für Ihr Geld bekommen.

Hohe Software-Lizenzgebühren können mit Folgendem zusammenhängen:

Überteuerte Software-Lizenzen

Sie arbeiten vielleicht mit einem der besten Lasttest-Tools, doch zahlen Sie damit eventuell für zu viele Funktionen, Protokolle und Technik, die Sie eigentlich gar nicht brauchen?

Steigende Zahl virtueller Nutzer-Lizenzen

Die Techniken im Web sind gereift und viele Unternehmen haben festgestellt, dass sie ihr System unter wesentlich größerer Nutzerlast testen müssen als in der Vergangenheit nötig. Das wirkt sich nachteilig auf die Lizenzkosten aus.

Viele Lizenzen

Ihr Team ist mit den Jahren immer weiter gewachsen und jetzt möchten Sie auch Entwicklern, DevOps-Personal und QA-Teammitgliedern den Zugriff ermöglichen.

A-la-Cart-Optionen

Das System, das Sie testen möchten, arbeitet mit neuester Technik, die Sie eben auch testen müssen. Doch für jede einzelne Zusatzoption müssen Sie bezahlen. Das schlägt sich somit direkt auf die Summe Ihrer Kosten nieder.

#2 Sie verbringen zu viel Zeit mit manuellen Änderungen

Es gibt viele verschiedene Lasttest-Tools für die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten und Budgets. Und wenn Sie feststellen, dass Sie zu viel Zeit für manuelle Bearbeitung aufwenden, arbeiten Sie vielleicht mit dem falschen Programm.

Ein Beispiel dafür ist die Bearbeitung von Testszenarien.

Verbringen Sie zu viel Zeit damit, Szenarien zu aktualisieren oder neu aufzunehmen – und das nur, weil Ihr Tool keine Posten, wie .css- oder .js-Dateien extrahiert, wenn etwas geändert wird? Ein weiteres Anzeichen ist, dass Sie zu viel Zeit mit der Behebung von Fehlern verbringen, die durch manuelle Änderungen entstanden sind.

Ein weiteres Beispiel sind Korrelation und Parametrisierung.

Wenn Sie Stunden oder sogar Tage damit verbringen, korrelierende Parameter manuell anzupassen, sollten Sie sich nach einer effizienteren Lösung umsehen.

Das Berichtswesen sollte Sie zeitlich eigentlich gar nicht beanspruchen.

Wenn Sie nicht die Berichte bekommen, die Sie brauchen und vielleicht sogar Testergebnisse als Excel-Datei (oder anderes Format) exportieren, um die Testmetriken zu manipulieren, dann stimmt etwas nicht.

#3 Identifizierung des grundlegenden Problems dauert zu lang

Schlussendlich geht es bei Leistungstests ja um die Identifizierung von Engpässen und die
Verbesserung der Systemleistung.

Wenn Sie mit Ihrem Tool zwar das System belasten können, aber keine gute Auswertung bekommen, die Ihnen bei der Identifizierung von Engpässen und der genauen Definierung der Problemstelle hilft, dann erfüllen Sie wahrscheinlich nicht alle Ziele des Lasttests.

Deshalb sollten Sie vielleicht die Möglichkeit einer besseren Integration von Lasttest-Tool und einem APM-Tool (Application-Performance-Monitoring) in Erwägung ziehen. Damit können Sie den Ablauf beschleunigen und die Durchlaufzeiten für Tests und Software-Bereitstellung verkürzen.

#4 Frustrierender technischer Support

Ihnen ist bereits klar, dass Leistungstests eine komplexe Angelegenheit sind, bei der man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen muss.

  • Hilft Ihnen Ihr Verkäufer, wenn Sie technische Hilfe benötigen?
  • Wie lange müssen Sie normalerweise auf die Antwort auf technische Fragen warten?
  • Bekommen Sie Ihre Antworten schnell oder müssen Sie sich mit dem First-Level-Support herumschlagen, der sich nicht gut genug auskennt, um Ihre Fragen zu beantworten?
  • Wenn Sie ewig auf Hilfe warten müssen, ist es vielleicht an der Zeit, sich nach Alternativen umzusehen.

#5 Manche Stakeholder bleiben außen vor

Früher war das Testen von Software ausschließlich die Aufgabe der QA-Gruppe. Tester haben Tests durchgeführt und die Ergebnisse an F&E zurückgemeldet. Der Fortschritt hat jedoch Prozesse wie agile Entwicklung, Continuous Integration und DevOps hervorgebracht. Diese haben auch die Abläufe von Tests, Entwicklung und Software-Bereitstellung beeinflusst.

Deshalb sollten Sie beispielsweise auch die Möglichkeit haben, die Ergebnisse mit einer größeren Zahl von Menschen aus verschiedenen Gruppen teilen zu können. Sie möchten die Testdaten vielleicht auch in einem gemeinsamen Archiv ablegen und nicht nur auf dem Desktop eines einzelnen Testers.

Vielleicht möchten Sie auch die Ergebnisse in Echtzeit während des Testlaufs einsehen, um Probleme aufzudecken, den Test pausieren und schnell Fehler beheben können, statt Probleme erst viel später aufzudecken.

Und zu guter Letzt möchten Sie vielleicht auch Ihre Leistungstests automatisieren und sie in einen kontinuierlichen Lieferprozess einbinden.
Wenn Ihre Lasttests jedoch nur auf das Labor beschränkt sind und Sie keine Informationen mit verschiedenen Gruppen und Stakeholdern teilen können, ist es Zeit, Ihre aktuelle Lösung kritisch zu betrachten.

# Bonus-Kapitel

Dieses Bonuskapital kann für Sie bei der Durchführung von Lasttests von Interesse sein – und zwar unabhängig davon, ob Sie sich nun für ein anderes Leistungstest-Tool entscheiden oder nicht.

Ein weit verbreitetes Problem bei Leistungstests sind überlastete Lastgeneratoren, die Testresultate verfälschen können. Hier finden Sie Tipps, wie Sie erkennen können, ob Ihre Lastgeneratoren überlastet sind:

Ressourcen des Lastgenerators
  • CPU- und Speicherbedarf
  • Kontextwechsel pro Sekunde – eine hohe Zahl an Kontextwechseln zeigt, dass der Prozessor nicht effizient arbeitet und mehr Zeit mit eigenen Prozessen als mit den eigentlichen Aufgaben verschwendet
  • Seitenfehler – wenn diese Zahl hoch ist, verschwendet das System Ressourcen für das Schreiben auf Festplatte. Das zeigt Ineffizienz und potentiell schädliche Performance auf.
  • Warteschleife der Festplatte – es gibt immer eine Warteschleife für das Schreiben auf Festplatte, doch
    wenn dieser Wert konstant steigt, kann das ein Zeichen für einen überlasteten Lastgenerator sein.
    Wenn sich die Warteschleife bei gleichbleibender Last verlängert, ist das ein noch deutlicheres Zeichen.
Transaktionen pro Sekunde
  • Vergleichen Sie den Lasterzeuger mit einem ‚Probing Client‘. Dabei handelt es sich um eine separate Maschine, die einen einzelnen virtuellen Nutzer darstellt. Angenommen, Sie erhöhen dann die Lastgröße und sehen, dass der Wert TX/s nicht linear ansteigt. Indem Sie den Wert TX/s des Probing Client mit dem des Lastgenerators vergleichen, können Sie feststellen, ob Ihr Lastgenerator Probleme hat.

Anmerkung der Redaktion:

Herzlichen Dank für das ausführliche Tutorial von Radview Software. Bei Fragen zum Artikel hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.

Fanden Sie den Artikel hilfreich?
[Gesamt: 1 Durchschnitt: 4] -
Share it,
if you like it

Leave a Reply